Werbung, das externe Verlinkung
Wie man einen Digital Native aus der Fassung bringt
Unsere Kinder sind von klein auf mit Youtube und Streaming-Anbietern in Kontakt geraten. Über diese Plattformen konnten sie dann Bob der Baumeister, Feuerwehrman Sam, Sendung mit der Maus oder auch Lego Ninjago schauen. Ferngesehen haben die Kinder hingegen nie.
Eines Abends ist mein großer Sohn aufgewacht und hat mich beim fernsehen „erwischt“. Da ich Ninja Warrior geschaut habe und das als recht harmlos für einen sechsjährigen eingestuft habe, habe ich ihm erlaubt, die Sendung eine Weile mitzuschauen. Kurz darauf sagt er zu mir: „Mach mal Pause, ich muss auf Toilette“. Ich antworte, „Das ist Fernsehen, da kann ich nicht auf Pause drücken. Da wartet man bis zur Werbung, um auf Toilette zu gehen“. Er denkt, ich will ihn ärgern und er ist echt sauer auf mich.
Ninja Warrior Germany
Als mir das erste mal jemand von Ninja Warrior erzählt hat, dachte ich: Was ist das denn wieder für ein überflüssiger Mist. Andererseits habe ich als Kind selbst total gerne Sendungen wie American Gladiators und Takeshi’s Castle geschaut. Da ich neugierig bin, schaue ich mal rein. Und bleibe hängen – obwohl dauernd Werbung kommt und normalerweise meine Aufmerksamkeitsspanne auf 45-60 Minuten zusammen geschrumpft ist, seitdem ich Kinder habe.
Ich bin selbst kein Sport-Nerd. Sport ist notweniges Übel und es gibt viele Sachen, die mir definitiv mehr Spaß machen. Aber Sport gucken, das geht eigentlich immer. Ich habe wahnsinnigen Respekt vor diesen Menschen, die offenbar so viel Disziplin haben, dass sie diese unfassbaren sportlichen Leistungen vollbringen können. Diese krassen Typen, die den Parcours mit einer Leichtigkeit absolvieren und dabei meines Erachtens physikalische Gesetze aushebeln, finde ich schon faszinierend.
Das Kletteräffchen in seinem Element
Mein sechsjähriger Sohn ist jedenfalls direkt Feuer und Flamme, zumal er gerade damit angefangen hat, sich überall entlang zu hangeln. Das macht er mit einer solchen Ausdauer, dass er bald Blasen an den Händen bekommt. Da ihm die Spielplätze schnell langweilig werden, probieren wir im Herbst 2019 Verschiedenes aus, was das Kletteräffchen herausfordert: Hochseilgarten, Kletterhalle, Bouldern, Trampolinpark, Parcouring. Die Wohnung wird zudem phasenweise zum Ninja Warrior Parcours umgebaut. Hier ein paar Anregungen, für all die Kletteräffchen und angehenden Ninja Warrior:
Hochseilgarten
Der Hochseilgarten K1 in Odenthal ist ca. 50 Minuten von Köln entfernt und liegt ein paar 100 Meter vom Parkplatz entfernt sehr schön im Wald. Etwas näher an Köln (ca. 30 Minuten) liegt der Hochseilgarten Schwindelfrei in Brühl. Beide haben einen Kinder- und einen Erwachsenparcours mit verschiedenen Schwierigkeitsgeraden. Zu Anfang gibt es jeweils eine Einweisung in das Sicherungssystem und dann üben die Grüppchen das Sichern im Parcours, bevor es dann auf eigene Faust los gehen kann. Wenn Hilfe benötigt wird, dann sind immer Guides ansprechbar. Das System im Schwindelfrei ist aus meiner Sicht für die Kleinen etwas schwieriger als im K1. Komplett gesichert können die Kinder dann in etwa 1,50 Meter Höhe balancieren, hangeln, springen, schaukeln und Geschicklichkeit trainieren.
Je nach Größe und motorischer Geschicklichkeit sind die Hochseilgärten für Kinder ab 5 Jahren geeignet.
Boulderplanet, Köln
Weil das Klettern im Hochseilgarten dem großen Kind so viel Spaß gemacht hat, es dem „Bodenpersonal“ aber echt kalt wird, wenn man selbst nicht mit klettert, probieren wir einige Wochen später Bouldern in der Halle aus. Auch hier kann, ohne Sicherung, nach Herzenslust gehangelt und geklettert werden. In einer Art Ritterburg kann zudem fangen und verstecken gespielt werden und zumindest in der Theorie können die Eltern auf einer Empore einen Kaffee trinken. In der Praxis muss man natürlich doch immer wieder gucken, helfen, bewundern, Streit schlichten usw.
Move Artistic Dome, Köln
Nächste Station im Ninja Warrior Bootcamp: Der MOVE Artistic Dome. Ich weiß gar nicht, wie man das beschreiben soll, was man da machen kann. Es gibt einen Trampolinbereich sowie eine weitere Halle, in der man hangeln, klettern und springen kann. Das ist vermutlich eher Parcouring. Man kann entweder nur in den Trampolinbereich oder die Parcouring-Halle gehen oder aber ein Kombiticket kaufen. Die Kinder hatten jedenfalls mega viel Spaß da, weil das Ganze etwas freier ist.
Clip ’n Climb, Niederrhein
Zum Clip ’n Climb fährt man ca. 50 Minuten ab Köln. Das Sichern ist im Gegensatz zu den Hochseilgärten deutlich einfacher und man sichert sich ohne Hilfe, also anders als in Kletterhallen, wo es immer eine weitere Person braucht. Das sehr bunte, blinkende Setting ist für die Kinder ein riesen Spaß und hat ihnen deutlich besser gefallen als das bouldern.
Bei all diesen Aktivitäten lohnt sich übrigens der Einsatz der RheinlandCard, durch die der Eintritt meist nur die Hälfte kostet.