Ein Serien-Junkie in Corona-Zeiten

Unbezahlte Werbung, da Markennennung

Lockdown Light

Da ist er, der zweite Lockdown. Lockdown Light um genau zu sein. In diesem Herbst in der neuen „Dunkle-Jahreszeit-Edition“, aber dafür mit dem limitierten Extra: Kinderbetreuung – so lange der Vorrat reicht! Um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, durchzuhängen oder in frühzeitigen Vor-Weihnachts-Aktionismus zu verfallen, empfehle ich euch: Schaut Serien, auf das die Zeit des Lockdowns wie im Flug vergeht…! Ich teasere euch hier mal meine aktuellen Top 5 Unterhaltungs-Serien diverser Streaming-Anbieter an, die großes Binge-Watching Potential mitbringen.

Die Anfänge der Serienliebe

Ich hatte schon immer eine gewisse Affinität zu Serien. Bekanntes wiederzusehen ist schließlich auf Dauer wesentlich weniger anstrengend, als sich jeden Tag aufs Neue auf ein komplett neues Setting einzulassen.

In der Kindheit hat diese Liebe mit Tom & Jerry, Schwarzwaldklinik oder mit Serien wie Remington Steel, Hart aber Herzlich oder ein Colt für alle Fälle begonnen. Aufgrund der abgeschlossenen Geschichten hatten diese Serien noch ein moderates Suchtpotential. Ich wurde aber ziemlich schnell auf bestimmte Uhrzeiten an bestimmten Wochentagen konditioniert.

Es kam also wie es kommen musste: Während des Studiums bin ich dann einer täglichen Soap verfallen: Verbotene Liebe. 18:05 in der ARD. Tatsächlich war es mir im Grundstudium aufgrund dieser Serie leider oft nicht möglich war, den Vorlesungen bis zum Ende beizuwohnen, da ich pünktlich vor dem Fernseher sitzen wollte.

Gut, dass es ergänzend auch einige Abend-Serien gab, die sich besser mit dem Studium vereinbaren ließen:  Ally McBeal, Grey’s Anatomy, Sex and the City oder Desperate Housewives. Feste Säulen in meinen damaligen Wochenabläufen.

Next Level: Streaming

Streaming-Dienste habe ich lange Zeit überhaupt nicht verstanden. Und was man nicht versteht, das interessiert einen nicht. Ich habe Streaming immer für so eine Art Pay-TV gehalten. Als ich dann gelesen habe, dass die neuen Folgen der Gilmore Girls bei Netflix kommen, war allerdings mein Interesse geweckt. Ich habe also eine Freundin ausfindig gemacht, die ebenfalls Gilmore Girls Fan war und zudem Netflix hatte. Ich habe angekündigt, dass wir dann die Serie ja ab Start jede Woche zusammen schauen könnten. Da war sie irritiert irgendwie.

Das war also der Tag, an dem ich herausgefunden habe, was jenseits meiner bisherigen Vorstellungskraft war: Über einen Streaming-Dienst kann ich tatsächlich eine Serie rein theoretisch in einem Stück durch schauen und muss nicht eine Woche bis zur nächsten Folge warten. Phänomenal… Unbelievable… Ein Traum wurde wahr!

Von dieser Möglichkeit habe ich in den letzten 5 Jahren dann rege Gebrauch gemacht. Hier meine aktuellen Top 5 Serien.

1. Jane the virgin – Netflix

Zugegeben, bei der Auswahl meiner Lieblings-Serien auf Amazon Prime/Netflix oder Disney+ gewinnt dem Gilmore Girls Schema folgend eine „Frauen-Serie“. Aber ganz ehrlich: Jane the virgin können auch Männer gut schauen, denn unter den Hauptdarstellern gibt es auch einiges an Testosteron. Was die Serie aber vor allem beschreibt: Lustig, anrührend, skurril, kitschig und zum Nachdenken. Irgendwie immer auf der Kippe zwischen Schnulze und Parodie mit einem großartigen Erzähler. Ich wage mal zu behaupten, dass alle Gilmore Girls, Desperate Housewive und Sex an the City Fans Jane the virgin lieben werden! 5 Staffeln gibt es und die finale Staffel war ein würdiger Abschluss dieser Serie, die mich fünf Jahre lang begleitet hat. Ende gut, alles gut! Anschauen und genießen.

Jane the virgin
Jane the virgin

2. Cobra Kai – Netflix

Fortsetzungen funktionieren ja eigentlich nie, oder? Weder bei den Gilmore Girls noch bei Berlin Berlin übrigens. Bei beiden Serien habe ich regelrecht die Tage bis zur Fortsetzung runter gezählt. Was unterm Strich positiv hängen geblieben ist: Nichts. So wurde zumindest keine alte Erinnerungen überschrieben. Positive Erinnerungen habe ich auch an die beiden Karate Kid Filme aus den 80ern. Ich habe tagelang den Kranich geübt und war ein klein wenig verliebt in Daniel LaRusso alias Ralph Macchio. Also ruhig mal reinschauen in Cobra Kai – und sehr wahrscheinlich hängenbleiben! Was die Serie ausmacht: Sie ist eine gute Mischung aus alt und neu. Man hat nicht mit Macht versucht, die Story in die Neuzeit zu übersetzen, sondern man hat das behalten, was immer noch funktioniert: die Musik-Video-Passagen à la Baywatch oder Rocky mit launiger 80er Musik. Neu ist der erfrischende Wechsel zwischen Gut und Böse von unerwartet mehrdimensionalen Charakteren. Natürlich unterm Strich leichte Kost, aber die ersten beiden Staffeln waren ratzfatz weggeguckt und weitere Staffeln sind in Planung.

Cobra Kai
Cobra Kai

3. Sex Education – Netflix

Großartiger Cast, großartiges Set, großartige Serie. Die in Akte-X sehr zugeknöpft und dort hoch professionell agierende Gilian Anderson tritt in Sex Education als sehr offene und alleinerziehende Sex-Therapeutin mit einem etwas weniger offenen Sohn auf, den man aber schnell ins Herz schließt. Zum lachen, fremdschämen, weinen, lernen und unterhalten werden. Die zwei Staffeln sind sehr kurzweilig und einfach richtig gut gemacht. Eine dritte Staffel ist angekündigt. Ich freue mich drauf.

Sex Education
Sex Education

4. How to sell drugs online (fast) – Netflix

Es fängt alles so harmlos an. Ein Computer-Nerd mit Liebeskummer stalkt seine Ex-Freundin über ihre Social Media Accounts weil sie sich seit ihrem Auslandsjahr in Amerika verändert hat. Er findet heraus, dass sie mit Ecstasy zu tun hat. Mit seinem Freund Lenny baut er schließlich eher zufällig einen Online-Drogenhandel auf und ähnlich wie bei Breaking Bad denkt man von Folge zu Folge: Neeeeeiiin, tu’s nicht, das geht nicht gut! Er tut es und es geht nicht gut und trotzdem ist die Serie so cool erzählt und geschnitten, dass man nicht anders kann, als weiter zu schauen und zu staunen. Die erste deutsche Serie (mit vielen Drehorten in Köln), der man das irgendwie gar nicht anmerkt. Fortsetzung folgt…

How to sell drugs online
How to sell drugs online

5. The Mandalorian – Disney+

Kennt ihr das? Manchmal ist man sich sicher, dass ein bestimmter Trend an einem vorüber geht. Ob Balerinas, Hip-Bags oder was auch immer. Trotz eines großen Bruders bin ich in meinem bisherigen Leben wunderbar an Star Wars vorbei gekommen und ich dachte, ich bin durch mit dem Thema. Pah, nichts dergleichen. In knapp 6 Wochen habe ich all das aufgeholt, wofür andere 40 Jahre gebraucht haben. Wie das kam? Ich habe The Mandalorian zunächst demonstrativ widerwillig mit angesehen und konnte einfach nicht mehr weggeschauen. Die Star Wars Serie funktioniert trotz oder aufgrund eines Mandalorianers in der Hauptrolle, dessen Gesicht man praktisch nie sieht und einem 50-jährigen Baby-Yoda, der kein Wort spricht, aber so herzallerliebst ist, dass man ihn vom ersten Moment an beschützt wissen will. Ich weiß nicht genau wie und warum, aber die Serie hat mich so gepackt, dass ich daraufhin alle 9 Star Wars Filme sowie diverse Spin Offs in Rekordzeit durchgeschaut habe und nun mit meinen Kindern auf Augenhöhe über Star Wars reden kann ;-). Win-Win. Die zweite Staffel ist seit diesem Wochenende bei Disney+ zu sehen. Yipiiiieh.

The Mandalorian
The Mandalorian

To be continued…

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