Regenbogen Challenge

Was wäre Social Media ohne Challenge?

Durch das Teilen über Social Media und das einprägsame Verwenden von Hashtags werden jedes Jahr die kuriosesten Challenges gestartet und manche davon gehen tatsächlich viral. Wie es sich für einen ordentlichen Wettstreit gehört, braucht es nicht nur eine Disziplin, sondern auch Teilnehmer. Wie wird man zu einem? Man wird von einem Teilnehmer der Challenge nominiert und somit beim Ehrgeiz gepackt. Das ist dann ein bisschen wie beim Kettenbrief. Dessen Unterbrechung droht ja mitunter das ganze Universum aus dem Gleichgewicht zu bringen. Also besser mal mitmachen bei Ice Bucket-, Bottle Cap- oder der Mentos and Coke-Challenge, teilen und weiter nominieren. Grundsätzlich habe ich früher und heute Kettenbriefe gehasst aber Challenges finde ich schon auch ganz motivierend. Da der Apfel ja bekanntlich nicht weit vom Stamm fällt, sind meine Kinder wohl ähnlich gestrickt.  So mache ich mir die Tatsache, dass ich mit der puren Benennung einer Aktivität als Challenge die Kinder bei ihrem Ehrgeiz packen kann, ab und an mal zu Nutzen. 

Challenges als Motivationsbooster

Kennt ihr das? Ihr seid mit den Kindern auf dem Spielplatz, ggf. sind sogar befreundete Kinder dort und die Kleinen hängen buchstäblich an Eurem Bein und beschweren sich, dass ihnen langweilig ist? Jetzt können Pädagogen an dieser Stelle darüber dozieren, wie wichtig Langeweile bei der Entwicklung von Kreativität ist. Ich will mich aber auch ab und an mal über Ein-Wort-Sätze hinausgehend mit anderen Erwachsenen unterhalten und dabei hilft die mit Langeweile einhergehende Nörgelei nicht wirklich. Was tun also gegen die Langeweile: Einfach eine Challenge ausloben: Laufe 20 mal um die Schaukel, rutsche 5 mal die Rutsche in unterschiedlichen Positionen,… Challenge benannt und weg sind sie für eine Weile… Dasselbe Prinzip also wie bei jeder anderen Challenge: Beschäftigungsanreiz gegen die Langeweile schaffen. 

Das motivationsfördernde Prinzip der Challenge wollte ich dann auch mal auf das leidige Thema Essen anwenden. Viele Kinder sind zwar ehrgeizig, aber nicht unbedingt experimentierfreudig. Zumindest dann nicht, wenn es um das Probieren bislang unbekannter oder bewusst verachteter Nahrungsmittel geht. Wie kriege ich also meine Kinder dazu, Dinge zu probieren, die nun wirklich nicht abgefahren sind: Banane, Kiwi, Papaya, Käse, Wackelpudding… ? Ich lobe die sogenannte „Regenbogen Challenge“ aus und tadaaa: Jetzt habe ich die Aufmerksamkeit des 7-Jährigen 🙂

Regenbogen Challenge

Die Spielregeln

Ich habe  Lebensmittel in allen Farben des Regenbogens gekauft, die das Kind bislang nicht gegessen hat und habe diese in Farbgruppen aufgeteilt. Das Gemüse habe ich entgegen der Darstellung auf dem Bild gegart, damit es essbar ist. Zuvor habe ich es kleingeschnitten und dann mit Öl und Gewürzen in den Ofen geschoben. Das Obst habe ich auf Spieße gesteckt und den Rest zu Obstsalat verarbeitet. 

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Ich gebe zu, dass ich bei manchen Farben etwas improvisieren musste. Beeren isst das Kind nämlich weitestgehend, daher waren Rot und Blau die geringste Überwindung. Das sind die Teilnehmer der Challenge:

Rot: Tomatensuppe, Radieschen

Orange: Kürbis, Süßkartoffel, Papaya, Physallis

Gelb: Banane, Kiwi-Gold, Gouda, Senf

Grün: Brokkoli, Basilikum, Zucchini, Wackelpudding, Limette

Blau: Aubergine, Heidelbeeren, Brombeeren

Lila: Rotkohl, Zwiebel, Pflaume

Rot
Orange
Gelb
Grün
Blau
Lila

Fazit


Mein Sohn hatte viel Spaß bei der Challenge. Ich übrigens auch. Während ich Obst und Gemüse kleingeschnitten habe, fragte er immer wieder: was ist das? Wann darf ich probieren? Das Probieren hat er trotz Nervosität vor dem Unbekannten ganz souverän gemeistert und er hat sogar zugegeben, wenn er etwas lecker fand (alle Obstsorten). Kürbis ist hingegen komplett durchgefallen. Zwiebel, Zucchini und Aubergine wiederum haben ihn weniger gestört, was ich gar nicht erwartet habe. Der Wackelpudding war das absolute Highlight 🙂

Insgesamt hat die Challenge also tatsächlich dazu beigetragen, das Nahrungsmittelspektrum zu erweitern und das spielerisch und ohne Druck.

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