Wenn unternehmungslustige, feierwütige, Arbeit und Schlaf liebende Menschen sich ganz bewusst dazu entscheiden, Kinder zu bekommen, dann birgt das ein gewisses Konfliktpotential, wenn man mal ganz ehrlich ist.
Babies und Kleinkinder haben ein sehr großes Bedürfnis nach Wiederholungen und Bekanntem, was entwicklungspsychologisch auch durchaus sinnvoll und nachvollziehbar ist. Meins ist das allerdings nicht mehr unbedingt, musste ich feststellen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen ein paar Routinen, aber jeden Tag mit dem Kind auf denselben Spielplatz zu gehen, dieselben Eltern zu treffen, die dieselben Themen zu haben (Zucker- und Salzkonsum, Schlafverhalten, Kindersitze,..), das hat mich recht schnell nicht mehr ausgefüllt.
Es gibt sicherlich tiefenentspannte Naturtalent-Eltern. Diese schaffen es trotz Schlafentzug, einem unberechenbar machenden Hormoncocktail und ständigen Unterbrechungen der eigenen Gedanken, weder durchzudrehen, noch zu helikoptern, geschweige denn ihre eigenen Bedürfnisse, die des Kindes und schon gar nicht die des Partners zu ignorieren.
Ich habe ein Weilchen gebraucht, mir einzugestehen, dass „Me Time“ kein Schimpfwort ist, sondern für uns alle ein wichtiger Bestandteil für das erfolgreiche Funktionieren des Ökosystems Familie ist.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin definitiv kein Sport-Junky. Am liebsten verfolge ich Sport immer noch im Fernsehen oder im Stadion. Passiv.